Teile des Nachlasses: Zur Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz. "Realkatalog" der Kurfürstlichen Mainzer Bibliothek zu Aschaffenburg - Hofbibliothek Aschaffenburg Ms. 52

Hofbibliothek Aschaffenburg

Beschreibung

Der zu seiner Zeit berühmte Schriftsteller Wilhelm Heinse starb 1803 als Bibliothekar des Mainzer Kurfürsten Friedrich Carl von Erthal (1719-1802). Im Nachlass Heinses fand sein Nachfolger Niklas Vogt Aufzeichnungen zu einem Realkatalog, die Vogt so binden ließ, wie er sie vorfand. Dabei erkannte er nicht, dass hier Katalogzettel und Abhandlungstext vermischt vorlagen. Die Aufzeichnungen zur 'Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz' bestehen aus mehr als 50 doppelseitig beschriebenen großformatigen Blättern, die in vier Fassungen vorliegen. Die Abhandlung Heinses hatte das Ziel, den Anspruch des Niederländers Gerard Meerman, dass der Buchdruck in Haarlem von Laurens Janszoon Coster erfunden worden sei, zurückzuweisen und Gutenberg als den Erfinder zu bestätigen. Heinse stützte sich dabei auf die Hirsauer Annalen des Benediktinerabtes Johannes Trithemius (1462-1516), die Kölner Chronik von 1499 und die Ansichten der zeitgenössischen Bibliographen Georg Wilhelm Zapf, Stephan Alexander Würdtwein und anderen und legte der Argumentation vier Inkunabeln der Kurfürstlichen Bibliothek zugrunde. Kam die geplante Publikation auch nicht mehr zustande, so wurden doch Heinses Darlegungen teilweise von der zeitgenössischen wissenschaftlichen Literatur rezipiert und stellen einen bedeutenden wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung der Buchdruckergeschichte dar. Heinse hätte sich damit noch zu Lebzeiten einen Ruf als ernstzunehmender Bibliograph erworben. //Autor: Karin L. Kuhn // Datum: 2018

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